Die Schwimmbadkultur in Island

Typisch Island

Wenn du bei deinem Islandbesuch ein Stück isländische Kultur mitnehmen möchte, solltest du in eines von Islands Schwimmbädern gehen. Damit ist nicht die Blaue Lagune gemeint und auch nicht das Laugardalslaug in Reykjavík – hier tummeln sich Touristen. Originaler wird’s in all den anderen, kleineren Schwimmbädern. Isländer gehen für ihr Leben gern ins Schwimmbad. Herzstück der Schwimmbäder sind in Island nämlich kleine, runde Becken mit entspannenden 38-44 Grad. Heiße Pötte heißen die, und bieten Körper und Seele Wellness pur. Und weil die Isländer eigentlich alle Wikinger sind, liegen diese heißen Pötte natürlich im Außenbereich des Schwimmbads. (Oftmals gibt es gar keinen Innenbereich, sondern das Schwimmbad ist Freibad.) Da kann es sein, dass du – spärlich mit Badeanzug bekleidet und 0 Grad Außentemperatur – erstmal einen 200 m Sprint zurücklegen musst, ehe du ins heiße Wasser sinkst. Die Isländer gehen diese Strecke natürlich in gemächlicher Geschwindigkeit.

Plausch im Pott

Wer in Island den neusten Klatsch und Tratsch hören möchte, geht ins nächstgelegene Schwimmbad und setzt sich in den heißen Pott. Das gilt für Isländer. Für dich als Reisender kann der heiße Pott die beste Gelegenheit sein, um mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Im dampfenden Wasser entspannen auch die Sprechmuskeln der Isländer und sie plaudern gerne drauf los – vielleicht geben sie dir Tipps, wo man eine versteckte heiße Quelle in der Natur findet, wo es das beste Essen der Stadt gibt oder sie laden dich direkt zum Pferdereiten ein.

Besondere Schwimmbäder Islands

Allein im Großraum Reykjavík gibt es zwanzig Schwimmbäder. Einen schönen Außenpool hat das Vesturbæjarlaug, eine Rutsche gibt es im Laugardalslaug und einen kleinen Strand gibt es in Nautholsvík. Das Sundhöll nahe der Hallgrimskirkja baut seinen Außenbereich gerade aus. Es gibt also viel zu entdecken!

Außerhalb Reykjavíks gibt es Schwimmbäder in fast jedem Ort. Hier ist das Schwimmbad in Stykkisholmur auf der Halbinsel Snæfellsnes ein besonderer Fund. Das heiße Wasser kommt hier nämlich direkt aus einer Thermalquelle. Voll von wertvollen Mineralstoffen hat das Wasser eine (zertifizierte!) heilende Wirkung, insbesondere bei Hautproblemen. Es ist, wie mir eine Isländern stolz erzählte, mit den Geothermalbädern in Baden-Baden zu vergleichen – und eigentlich sogar ein wenig besser.

Einen ganzen Tag Wellness pur gibt es im Fontana Spa in Laugarvatn. Dampfbäder, drei Mineralbäder und eine finnische Sauna – alles direkt am Laugarvatnsee gelegen – laden ein den vom Wandern geschundenden Körper und die vom nur-ein-Tourist-sein geplagte Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Praktischerweise liegt das Fontana Spa nah an der Golden Circle Route, ca. 77 km von Reykjavík. Die Website ist sogar auf Deutsch.

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